Die Nominierten für 2024 repräsentieren nicht nur die Vielfalt der Fördertätigkeit der IKEA Stiftung. Sie dokumentieren gerade auch das Ausmaß an Engagement, Fantasie, Gemeinschaftssinn und Problemlösungskraft, das in unserer Zivilgesellschaft steckt. Die Kräfte des Guten zu stärken ist unser Auftrag. Die besten Exponenten zu feiern ist unsere Freude.
Für Kinder ist es besonders schwer, mit Trauer umzugehen. Das Hospiz „Charly und Lotte“ bietet einfühlsame Trauerbegleitung für Kinder und Jugendliche an, die einen Elternteil oder ein Geschwisterkind verloren haben. In einem geschützten Raum für betroffene Familien kann man Trauer zeigen. Beratungsangebote, Kunst- und Musiktherapien und der Austausch mit anderen helfen, neue Lebensperspektiven zu entwickeln.
Innovationen für das Wohnen von Menschen mit Behinderungen entwickeln und verbreiten, darum geht es dem Bündnis WOHN:SINN. Denn Menschen mit Behinderungen sollen mitten in der Gesellschaft leben können, ob in inklusiver Nachbarschaft, Haus- oder Wohngemeinschaften. Der Verein bringt inklusive Wohnmodelle ins öffentliche Bewusstsein und berät bei der Umsetzung, immer unter Berücksichtigung des realen Bedarfs.
Kleine Kämpfer*innen, große Helfer*innen: Der Elternkreis Frühgeborene und kranke Neugeborene wurde von Frühchen-Eltern gegründet. Motiviert hatte sie ihre eigene Erfahrung einer Ausnahmesituation, in der gegenseitige Unterstützung und Austausch elementar waren. Ziel des Selbsthilfevereins ist es, umfassend zu beraten und passgenaue Hilfe anzubieten. Er vertritt auch öffentlich die Belange von Frühchen und deren Eltern.
Green City Solutions hat sich eine natürliche Lösung für die Probleme einfallen lassen, die der Klimawandel für die Städte bringt: den „City Tree“, einen Luftfilter und -kühler auf Moosbasis. Die Pflanzen filtern Feinstaub aus der Luft und binden CO2. Dabei wird die Qualität der Umgebungsluft gemessen. Über Ansaugpumpen wird die Menge der gefilterten Luft erhöht, sobald sich die Luftqualität in der Umgebung verschlechtert, etwa durch viel Verkehr.
Das interkulturelle Generationendorf Hitzacker entwirft Perspektiven für das Leben im ländlichen Raum: solidarisch, nachhaltig, divers und vor allem gemeinschaftlich. Gleichberechtigte und selbstbestimmte Teilhabe soll hier für junge Familien ebenso verwirklicht werden wie für ältere Menschen, für Zugereiste, Geflüchtete und Alteingesessene. Dabei will man kostengünstiges Wohnen mit ressourcenschonendem Bauen verbinden.
Das Urban-Gardening-Start-up Geco Gardens entwickelt zirkuläre, vertikale Kleingärten für Balkone und Flachdächer, kombiniert mit moderner Technologie und ökologischen Produktionsmethoden. Die so entstehenden Grünflächen bieten vielfältige Lebensräume und versorgen die Menschen mit frischen saisonalen Lebensmitteln. Aus Konsument*innen werden regionale Produzent*innen in einer grüneren Stadt der Zukunft, die sich selbst versorgen kann.
Das innovative Projekt Housing First Berlin ermöglicht obdachlosen Menschen das Leben in einer eigenen Wohnung mit unbefristetem Mietvertrag und betreut sie professionell. Die Partnerschaft zwischen dem Verein für Berliner Stadtmission und der Neue Chance gGmbH schafft damit eine Chance auf ein Dach über dem Kopf für Bedürftige, die das Regelhilfesystem nicht erreichen, aber bereit sind, Hilfe anzunehmen.
Wohnungslose, Geflüchtete, Kinder und Kranke in sozial benachteiligten Verhältnissen sind oft nicht ausreichend medizinisch versorgt. Zu den Angeboten des Vereins Armut und Gesundheit in Deutschland e.V. zählen daher ein Arztmobil, Sozialberatung und die „Street Jumper“. Diese besuchen mit einem Wohnmobil Kinder und Jugendliche in benachteiligten Wohngebieten und bieten ihnen gesunde Snacks, Sport- und Spielmöglichkeiten, Rückzug sowie ein offenes Ohr an.
Das Konzept: Junge Erwachsene wohnen ein Jahr lang mietfrei als Bildungspat*innen und unterstützen im Gegenzug Kinder beim Lernen sowie bei Ferien- und Freizeitaktivitäten. Tausche Bildung gegen Wohnung setzt sich im Ruhrgebiet für die Chancengerechtigkeit und Teilhabe armutsbelasteter Kinder ein und zielt darauf ab, Bildungsbarrieren abzubauen und langfristige Beziehungen zwischen Bildungspat*innen und Kindern zu fördern.
Das deutschlandweite Netzwerk bringt Jugendliche und Erwachsene mit und ohne Fluchterfahrung zusammen, z.B. mit einer Do-it-together-Fahrradküche. Auf Touren durch Deutschland entstehen beim gemeinsamen Kochen kreative Gerichte aus verschiedensten Kulturkreisen. Ein weiteres Ziel ist es, das Bewusstsein für lokale und saisonale Lebensmittel zu stärken. Mittlerweile ist der Verein in über 40 deutschen Städten aktiv.